„Beim Komponieren von Musik ist man vollkommen frei“ Diese Premise stimmt nur zum Teil. Denn die Töne entwickeln, wenn sie strukturiert werden, sehr schnell Widerstände und einen eigenen Willen. Der Komponist kann sozusagen diesen Willen „nur“ dann kanalisieren. Das ist aber nach meiner Erfahrung das schönste Gefühl: Man schreibt auf eine maschinelle, unpersönliche Art und Weise, man fühlt sich von einem rätselhaften Wind gestützt. Voraussetzung für diesen Zustand ist die makellose Aufmerksamkeit. Man muss mit allen Sinnen HÖREN und Kontakt mit dem Fluss der Musik behalten. Sobald man abgelenkt von der peinlichen tonsetzerischen Arbeit oder von etwas anderem wird, funktioniert dieser mysteriöse Pakt nicht mehr.
Daher heißt unser wichtigster Imperativ: HÖR ZU!